Die Mitglieder des Luftsportvereins Hünsborn sind in diesem Jahr wiederholt Opfer von Wildschäden durch Wildschweine geworden. Auf der Suche nach Futter verwüsteten die Tiere sicherheitskritische Bereiche des hünsborner Flugfeldes.
Flugleiter musste Flugbetrieb aussetzen
Fünfmal schon musste der Flugleiter den Flugbetrieb aussetzen, weil das Fluggelände unbenutzbar war. “Hätten Personen einen solchen Schaden verursacht, könnte man sie wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr anzeigen”, merkt Arne Buch, Rechtsanwalt und 2. Vorsitzender des Luftsportvereins, an.
Zu Unfällen ist es beim Flugbetrieb zum Glück noch nicht gekommen. “Sollten wir ein Loch übersehen, wäre der Materialschaden noch das geringste Problem”, gibt Platzwart Jens Bitterlich zu denken.
Platzwart kommt mit dem Ausbessern der Wildschäden kaum nach
Auch am vergangenen Wochenende konnte der Flugbetrieb nur sehr eingeschränkt stattfinden, weil die Wildschweine über Nacht gewütet hatten. Dies ist besonders schmerzlich, da sich die Flugsaison bald dem Ende neigt.
Fast regelmäßig muss der Vorstand des Vereins nun zur Mithilfe bei den Ausbesserungsarbeiten auf dem Fluggelände aufrufen. Die Mitglieder des Luftsportvereins Hünsborn helfen gern, da sie für den Erhalt ihrer Fluglizenzen dringend Starts benötigen. Aber vielen erscheint es wie ein Kampf gegen die sprichwörtlichen Windmühlen.
Volksinitiative “Jagdrecht” sammelte 120.000 Unterschriften
Gegen die aktuelle Wildschweinplage können nur die Jäger etwas unternehmen, jedoch sind ihnen durch das neue Landesjagdgesetz die Hände gebunden. Denn dieses schränkt die Bejagungsmöglichkeiten von Wildschweinen stark ein.
Mit einer Volksinitiative wandten sich nun 120.000 Bürger Nordrhein-Westfalens an ihre Landesregierung. Sie wird sich nun noch einmal mit dem im Frühjahr 2015 verabschiedeten Jagdgesetz der rot-grünen Koalition auseinandersetzen müssen.
Auf die Flieger in Hünsborn kommen je nach Ausgang der Initiative große Kosten zu: Um das Fluggelände vor weiterer Verwüstung zu schützen, erwägen sie nun die Errichtung einer Einzäunung. Diese würde allerdings nicht nur die Wildschweine, sondern auch Wanderer und Ski-Langläufer, welche den Flugplatz während der Woche nutzen, vom Gelände fernhalten.